Teilhabe mitten im Unternehmen

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Teilhabe mitten im Unternehmen (Juli 2025)

Manuela Twarok (2.v.l.), Mitarbeiterin im Facility Management bei TQ-Systems, gemeinsam mit Christian Münch (EAA der SIHK), Martina Bangert-Riemer (Integrationsassistenz der WfMmB Frauenheim Wengern) und Dr.-Ing. Ruben Förstmann (Leiter Werk Wetter, TQ-Systems)

Gemeinsam erfolgreich – Wie soziale Verantwortung und Wirtschaft Hand in Hand gehen, zeigt die Zusammenarbeit zwischen TQ-Systems in Wetter und dem FRAUENHEIM WENGERN der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Im Mittelpunkt steht dabei ein zukunftsweisendes Modell: Betriebsintegrierte Arbeitsplätze, die Menschen mit Behinderung eine direkte Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen – individuell begleitet, praxisnah und auf Augenhöhe.

TQ-Systems ist ein innovatives mittelständisches Unternehmen für Elektronik- und Systemlösungen. Das FRAUENHEIM WENGERN, eine Einrichtung der Eingliederungshilfe, betreibt eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfMmB). Die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) bei der SIHK zu Hagen initiierte die Kooperation und schuf so eine vertrauensvolle Partnerschaft, die heute fester Bestandteil der Unternehmenspraxis ist.

Die Zusammenarbeit mit dem Frauenheim Wengern ist für uns weit mehr als ein soziales Engagement – sie ist ein Gewinn für den gesamten Betrieb. Die betriebsintegrierten Arbeitsplätze stärken unsere Abläufe durch Zuverlässigkeit und Kontinuität. Gleichzeitig erleben wir, wie sehr die gelebte Inklusion unser Team bereichert – menschlich, kulturell und im Miteinander. Für uns ist diese Partnerschaft ein zukunftsfähiges Modell, das wirtschaftlichen Nutzen mit gesellschaftlicher Verantwortung vereint“, so Dr.-Ing. Ruben Förstmann, Leiter des Werk Wetter.

Betriebsintegrierte Arbeitsplätze –
Mehr als nur Beschäftigung

Gemeinsam wurden gezielt Arbeitsplätze eingerichtet, die Leistungsberechtigten der WfMmB regelmäßige und langfristige Mitarbeit ermöglichen – nicht isoliert, sondern als Teil der betrieblichen Abläufe. Die Beschäftigten übernehmen verlässliche und produktive Aufgaben – in der Produktion (z. B. im Lager), in der Vorbereitung von Sitzungen (Eindecken von Besprechungsräumen, Bereitstellung von Getränken und Unterlagen) sowie in der Reinigung und Pflege von Arbeits- und Aufenthaltsbereichen.

Begleitung, Wertschätzung und Entwicklung

Individuelle Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten werden wertgeschätzt, die Aufgaben entsprechend angepasst. Qualifizierte Fachkräfte der WfMmB des FRAUENHEIM begleiten die Beschäftigten. Regelmäßige Reflexion und Unterstützung sorgen für Sicherheit und Weiterentwicklung. Gleichzeitig begegnen die Mitarbeitenden von TQ-Systems ihren neuen Kolleginnen und Kollegen mit Offenheit und Respekt – eine inklusive Zusammenarbeit, die die Unternehmenskultur bereichert.

Für die Leistungsberechtigten des Frauenheim Wengern bedeutet die Arbeit bei TQ-Systems Anerkennung, Zugehörigkeit und persönliche Entwicklung. Der Wechsel vom geschützten Werkstatt-Rahmen in den Unternehmensalltag stärkt ihr Selbstbewusstsein und eröffnet neue Perspektiven. Integrationsassistentin Martina Bangert-Riemer bestätigt: „TQ-Systems hat sie als vollwertige Teammitglieder in die Prozesse eingebunden. Dieses Vertrauen gibt ihnen Sicherheit und Freude an der Arbeit.

Handfeste Vorteile für alle Beteiligten

Die Kooperation bietet handfeste Vorteile: Wiederkehrende Aufgaben werden zuverlässig übernommen, personelle Engpässe ausgeglichen, und die hohe Kontinuität sorgt für stabile Abläufe. Beschäftigte aus dem Frauenheim Wengern zeichnen sich durch Motivation, Genauigkeit und Pflichtbewusstsein aus – ihr Einsatz steigert die Qualität der betrieblichen Arbeit. Gleichzeitig wächst die soziale Kompetenz im Unternehmen: Vorurteile werden abgebaut, Vielfalt als Bereicherung erlebt.

Nicht zuletzt ist die wirtschaftliche Bedeutung dieser Zusammenarbeit beachtlich. Die inklusiven Arbeitsplätze haben sich fest etabliert und sind aus dem Unternehmensalltag nicht mehr wegzudenken. Was als Mischung aus gesellschaftlichem Engagement und wirtschaftlicher Überlegung begann, hat sich als erfolgreiches strategisches Element bewährt.

Diese Partnerschaft zeigt: Inklusion ist kein Sonderweg, sondern gelebte moderne Unternehmenspolitik. „Ich kann Unternehmen nur empfehlen, sich beraten zu lassen, wie das auch dort funktionieren kann,“ so Christian Münch, EAA bei der SIHK zu Hagen.

Wenn soziale und wirtschaftliche Interessen zusammengedacht werden, entsteht ein Gewinn auf allen Ebenen – menschlich, organisatorisch und wirtschaftlich. Teilhabe wird hier nicht nur ermöglicht, sondern aktiv gestaltet – mitten im Unternehmen, mitten im Leben.

Weitere Infos unter:

Frauenheim Wengern: www.frauenheim-wengern.de

TQ-Systems: www.tq-group.com/de/