Gewalt erlebt – und dann?

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„Es war ein interessanter und informationsreicher Fachtag“, stellten die Frauenbeauftragten des FRAUENHEIM WENGERN fest. „Weiblich, behindert, Gewalt erlebt – und dann?“ lautete der Titel des Netzwerk-NRW-Fachtages Ende Oktober in Essen. Astrid Tremblau (WfbM), Svenja Müller (Stellvertreterin), Katherina Kroll (Wohnheim) und Sandra Förster (Assistenz) nahmen aus der Veranstaltung ein neues Verständnis zum Thema „Gewalt erlebt – und dann?“ mit.

Gerade Frauen mit Behinderung benötigen nach Gewalterlebnissen barrierefreien Zugang zu therapeutischen Hilfen. Dies forderte Dr. Monika Rosenbaum, Leitung des „Netzwerk Büro Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronische Erkrankung NRW“ (Münster), in ihrem Vortrag. Claudia Middendorf, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, machte deutlich, dass Frauen, die Hilfe suchen, professionelle Unterstützung benötigen. Das wäre viel zu lange ausgeblendet worden.
Die Frauenbeauftragten stellen einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention dar. Sie sind zugleich vertraute Ansprechpersonen und Vermittlerinnen zu weiterer professioneller Hilfe“, stellte sie die Funktion der Frauenbeauftragten, die in Werkstätten und Wohnheimen tätig sind, heraus.
Tanja Sappok, Fach-Ärztin für Psychiatrie und Psycho-Therapie, hat einen speziellen Fragebogen mit dem Namen „SEED“ entwickelt. Sie machte deutlich, wie Menschen mit Behinderungen mithilfe des Fragebogens gute Unterstützung bekommen können.

Anschließend gab es fünf Arbeitsgruppen. In der Arbeits-Gruppe mit dem Psycho-Therapeuten Christian Janßen zum Thema „Psychische Belastungen bei Frauen mit Behinderungen besser erkennen, aber wie?“ teilten Astrid Tremblau und Svenja Müller ihre persönlichen Erfahrungen dazu mit. „Um wirklich gut zu therapieren muss im Vorfeld sehr genau ermittelt werden“, betonte Christian Janßen.

„Der Tag war recht lang und mit sehr viel Fachwissen ausgestattet“, stellten die Frauenbeauftragten anschließend fest. „Er war aber auch mit zum Teil humorvollen Beiträgen aus dem eigenen Leben aufgelockert. Den persönlichen Austausch mit anderen Frauenbeauftragten empfanden wir als sehr positiv.