Hilfe durch Berufs-Info-Tag in Hagen

(September 2021)

Hilfe durch Berufs-Info-Tag in Hagen (September 2021)

Hilfe durch Berufs-Info-Tag in Hagen (September 2021)

„Menschen schöpfen aus bezahlter Arbeit Identifikation und Selbstbewusstsein. Gesellschaftliche Akzeptanz ist eng verbunden mit einer sinnvollen Beschäftigung“, stellt Thomas Schiebille klar und fügt hinzu: „Das gilt selbstverständlich auch für Menschen mit Behinderungen. Es geht grundsätzlich um Teilhabe am Arbeitsleben.“ Die „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen - Frauenheim Wengern“ (WfbM), dessen Leiter Thomas Schiebille ist, bietet Menschen mit Behinderungen sowohl berufliche Rehabilitation im Rahmen des Berufsbildungsbereiches (BBB) sowie fördernde und fordernde Dauerarbeitsplätze.

„Junge Menschen mit Unterstützungsbedarf, die das Ende ihrer Schulzeit vor Augen haben, benötigen Infos und persönliches Kennenlernen, um sich für ihren weiteren Weg im Arbeitsleben zu entscheiden“, ergänzt der 56jährige Betriebswirt. „Daher sind Berufs-Infotage eine gute Möglichkeit Angebot und Interessenten zusammenzubringen.“

Nach langer Pause fand nun wieder ein Berufs-Infotag am 9. September in Hagen statt. Die Breite der Möglichkeiten, die Menschen mit Unterstützungsbedarf haben, wurde wiedergegeben. Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen geistige, körperlich-motorische Entwicklung, Hören, Kommunikation und Sehen sowie  Jugendliche mit anderen Förderschwerpunkten waren von 10 bis 14:30 Uhr in coronakonformen Gruppen in Begleitung des Schulpersonals eingeladen, sich zu informieren.

Im ersten Teil konnten sich die Schüler*innen in drei Blöcken zu jeweils 1,5 Stunden Workshops bei den Anbietern von möglichen Arbeitsplätzen ein umfangreiches Bild von den Möglichkeiten einer behindertengerechten Berufskarriere machen. Aussteller waren Inklusionsfirmen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Reha-Berufsberatung, Integrationsfachdienst, SIHK zu Hagen, Handwerkskammer Dortmund, unabhängige Teilhabeberatung.

Das Besondere an diesem Format war, dass nicht nur die üblichen Schüler*innengruppen der Förderschulen des Ennepe-Ruhr-Kreises erreicht werden konnten, sondern auch Schüler*innen aus Hagen und vor allem Schüler*innen mit Integrationsbedarf in Gemeinschaft- und Sekundarschulen, zu denen im System Schule/Beruf ansonsten wenig Informations- und Kontaktmöglichkeiten bestehen. Insgesamt waren so im ersten Teil 400 interessierte Personen zu erreichen.

An dem Stand der WfbM-FRAUENHEIM WENGERN interessierten sich die Schüler*innen sehr für den programmierbaren Lego-Roboter, aber auch für den Berufsbildungsbereich allgemein. Die landwirtschaftlich geprägten Arbeitsbereiche waren ein Herausstellungsmerkmal, aber auch für die hauswirtschaftlichen Arbeitsfelder, insbesondere der Textilreinigung, gab es reges Interesse. Interessiere Schüler*innen erhielten am Infostand die Möglichkeit, ein T-Shirt mit Hilfe eines Faltbrettes sachgerecht zu falten. Methodisch wurde diese kleine Probearbeit mit der Leittextmethode - einer Qualifizierungseinheit im Bereich Textilpflege - dargestellt.

Zur beruflichen Bildung konnte am Stand auch der Einsatz von iPads zum Mobilitätstraining und zum Brandschutz anschaulich demonstriert werden. Es gab einige interessierte Schüler*innen, die sich eine Betätigung nach der Schule in der WfbM-FRAUENHEIM WENGERN gut vorstellen können. Mit den begleitenden Integrationshelfern und Lehrern wurden Möglichkeiten besprochen, wie man Praktika oder Kennenlerntermine vor Ort gestalten könnte. Nicht wenige Interessierte wollen  in der nächsten Zeit davon Gebrauch machen. Besonders jene werden dies tun, die sich in den Abschlussklassen befinden und durch die pandemiebedingten Einschränkungen in den letzten beiden Schuljahren, in denen eigentlich Praktika zur Berufsorientierung auf dem Lehrplan vorgesehen waren, kaum in Anspruch nehmen konnten.

Eltern, Lehrkräfte und andere Interessierte konnten beim Abendtermin nach einem kurzen „Einstiegs-Vortrag“ durch die Rehaberatung die Aussteller aufsuchen, ihre Fragen stellen und Gespräche führen. Einige Schüler*innen aus dem ersten Teil hatten ihren Eltern den Informationsstand der WfbM-FRAUENHEIM WENGERN empfohlen und so herrschte reger Betrieb am Stand.

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