(November 2021)
Anlässlich des ‚Internationalen Tages für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen‘ luden die Frauenbeauftragten der WfbM und des Wohnens - Astrid Tremblau, Svenja Müller und Martina Hauser - zum 6. Frauencafe ein.
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie im März 2020 ist die Zahl der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen überproportional in Deutschland gestiegen. Deshalb führten die Frauenbeauftragten trotz der pandemischen Lage das Frauencafe als Präsenz-Veranstaltung durch - natürlich unter Einhaltung aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen.
„Wir wollen ein Zeichen setzen. Wir müssen auf die herrschende Gewalt aufmerksam machen. Wir geben Frauen mit Behinderung mit dem „Leitfaden gegen Gewalt in einfacher Sprache“ ein Mittel auf dem Weg aus der Gewalt“ – so erklärten die Frauenbeauftragten ihre Entscheidung.
Der neue Leitfaden wurde von der Frauengruppe „Mutig und Stark“ mit Unterstützung von GESINE Intervention erarbeitet. Nach fast zweijähriger Arbeit mit einer „Corona-Pause“ von einem Jahr wurde er rechtzeitig in der Aktionswoche gegen Gewalt fertig. Die Frauengruppe und GESINE - Andrea Stolte und Marion Steffens - stellten den Leitfaden „von Frauen mit Behinderung für Frauen mit Behinderung“ vor.
Ehrengast – Landrat Olaf Schade – sieht den Leitfaden „als ein ganz, ganz wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen.“ Er betonte: „Es war eine gute Idee, den Leitfaden in einfacher Sprache zu schreiben. – Ich habe Respekt für diejenigen Betroffenen, die daran mitgearbeitet haben; das war bestimmt schwer – das war mutig, darüber zu sprechen – das war stark, für andere so einen Leitfaden zu machen. Dank an alle, die daran mitgearbeitet haben. Und Dank an Frau Stolte und Frau Steffens, die dabei unterstützt haben.“
Die Frauenbeauftragte Astrid Tremblau fasste den Inhalt des Leitfadens zusammen:
„Der neue Leitfaden ist in einfacher Sprache, mit vielen Bildern. Unter anderem beschreibt er, was Gewalt ist. Das Heft enthält auch konkrete Handlungsanweisungen im Umgang mit Gewalt.
Dazu gibt es 7 Handlungsregeln:
Die erste ist: Schutz und Sicherheit.
Die zweite: Gewalt ernst nehmen.
Die dritte: Bescheid sagen.
Die vierte: herausfinden was passiert ist.
Die fünfte: Das Opfer darf schweigen.
Die sechste: Unterstützung für die betroffene Frau.
Die siebte: Was passiert mit dem Täter?
Er beschreibt, was zu tun ist, wenn eine Bewohnerin Gewalt erlebt. Er beschreibt, wie zu helfen ist. Er beschreibt, was mit dem Täter passiert. Der Leitfaden ist die Basis für unsere Anti-Gewalt-Arbeit.“
Die Frauengruppe „Mutig und Stark“ wird im nächsten Jahr auf allen Wohngruppen im Frauenheim in den Treffpunkten und in den Arbeitsbereichen der WfbM den Leitfaden vorstellen. „Wir werden jeder Frau den Leitfaden schenken. Dann hat sie immer eine Stütze.“