April 2017
„Für Sicherheit und Schutz steht das Frauenheim heute, aber auch seit 100 Jahren. Da zu befürchten ist, dass Frauen und auch Männer in den nächsten 100 Jahren Schutz, Sicherheit und Unterstützung vieler Arts benötigen, wünsche ich dem Frauenheim weiterhin „mit Menschen unterwegs“ zu sein.“
Mit diesen Worten eröffnete Claudia Kockskämper das Grußwortreigen beim Festakt. Die Vorsitzende des Bewohner/innenbeirates sowie der Klientinnen des ambulanten Dienstes lebt seit mehr als 15 Jahren im Frauenheim Wengern.
Mehr als 150 Gäste folgten der Einladung der Behinderteneinrichtung, Frauenheim Wengern der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Ende April. Unter dem Motto „100 Jahre - Mit Menschen unterwegs - FRAUENHEIM WENGERN“ fand ein Festempfang mit anschließendem Gottesdienst auf dem Gelände Am Böllberg statt. Vertreterinnen und Vertreter von Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Wohlfahrtsverbände, der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, der kommunalen Verwaltung, Behörden, der Wirtschaft und der Kirche sowie Nachbarn und Frauenhilfen feierten Erfolge und Entwicklungen der Einrichtung, hörten verschiedenen Chören zu und dankten Gott für Bewahrung und Begleitung.
„1917 – während des ersten Weltkrieges – konnte auf einem Bauernhof in Wengern die Arbeit mit gefährdeten Frauen und Mädchen aufgenommen werden.“ Mit diesen Worten erinnerte Inge Schnittker, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, an die Anfänge der Arbeit. Die älteste diakonische Einrichtung der westfälischen Frauenhilfe ist seit 1984 ausschließlich in der Behindertenhilfe tätig. „Das Entscheidende für mich ist die Parteilichkeit, mit der sich diese Einrichtung über 100 Jahre für die eingesetzt hat, die an den Rand gedrängt wurden“, stellte Julia Holtz, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Hattingen-Witten, in ihrem Grußwort heraus. Pastor Uwe Mletzko, Vorsitzender des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB), fasste die 100jährige Geschichte zusammen mit den Worten: “Sie haben es geschafft, sich seit 100 Jahren immer wieder den historisch-aktuellen Herausforderungen zu stellen und haben sich damit bis heute zu einem bedeutenden sozialen Dienstleister und Arbeitgeber in der Region entwickelt.“
Dies hob auch Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, in seinem Gruß hervor. „Unsere Stadt wäre ärmer ohne Sie!“ betonte Frank Hasenberg, Bürgermeister der Stadt Wetter, und hob die kontinuierliche Leistung der Einrichtung für eine soziale und lebenswerte Gemeinschaft in der Stadt Wetter hervor. Dem schloss sich Olaf Schade, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, für den Kreis gerne an. Marion Steffens vom GESINE-Netzwerk Gesundheit.EN & Frauenberatung in Schwelm lobte die gute und menschennahe Zusammenarbeit in frauenrelevanten Fragen.
Die Grußworte wurden moderiert von Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Aufgelockert wurden sie durch die musikalischen Einlagen vom Schöntaler Männerchor 1870 Wetter (Ruhr), SingSwing, dem Chor des FRAUENHEIM WENGERN, sowie durch Stella Kühn, Sopranistin, begleitet auf der Gitarre von Detlev Förster.
An Gesang und Dankesworte schlossen sich Gespräche, Begegnungen und Imbiss. Beim abschließenden Festgottesdienst mit dem Evangelischen Kirchenchor Wengern, dem Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Wengern hielt Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., die Predigt. Liturg war Pfarrer Ulrich Mörchen, von der Evangelischen Kirchengemeinde Wengern.