Deutsch-französische Freundschaft festigt sich

(Mai 2018)

Deutsch-französische Freundschaft festigt sich (Mai 2018)

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Endlich war es soweit – der Gegenbesuch der Französinnen im Frauenheim Wengern! Im Jahr 2017 vereinbarten die Einrichtung „Fondation Anne de Gaulle – vertcoeur“ und das Frauenheim Wengern eine Partnerschaft im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft.

Die Fondation Anne de Gaulle wurde von dem Ehepaar Yvonne und General Charles de Gaulle gegründet. Die Einrichtung vertcoeur liegt im Ort Milon la chapelle, in der Nähe von Versailles. Dort werden ausschließlich Frauen mit Behinderungen begleitet. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums im letzten Jahr lud die französische Einrichtung Bewohnerinnen des Frauenheim Wengern und ihre Begleitung zu einer Freizeit ein.  (Einblicke in die Erlebnisse dieser Freizeit bieten Ausschnitte aus dem Reisetagebuch der Bewohnerinnen, zu finden im Internet unter http://www.frauenheim-wengern.de/news_2017/deutsch-franzoesische-freundschaft-629.html 2017).
Begebenheiten werden hier erzählt im Erinnerungsbuch:

14. Mai 2018, Wengern
Wir warten! Und müssen arbeiten! Wir warten mindestens bis heute Abend auf unsere Gäste. Wir, das  sind Detlev Weigmann, Muriel Martin, Margret Jadzinski, Manuela Fein, Jennifer Bohlen, Anne-Sophie Martin, Britta Gülicher, Ursula Bültmann und Edelgard Spiegelberg. Wir warten und werden immer nervöser.
Endlich sind sie da: Nelly, Delphine, Khadija, Phillipine, Camille, Anne und Mariette. Seit 9 Uhr morgens waren sie unterwegs. Jetzt sind sie müde, hungrig - und sie sind sehr, sehr nett. Bei Salat, Baguette, Gulaschsuppe und Quark werden sie wieder munter. Richtig lustig wird es, als unser Chor „Sing und swing“ mit uns allen „Bruder Jakob – frère Jacques“ einübt. Richtig gemütlich wird es, als unsere Gäste ihr Geschenk – Käse und Rotwein – auspacken. Dabei unterhalten wir uns ganz gut.

15. Mai 2018, Alt-Wetter
Unsere Gäste haben gut geschlafen, gut gefrühstückt und fühlen sich wohl. Die kleine Land-Pension in Wengern, das Mobiliar, der Frühstücksraum – all das erinnert sie an eine Puppenstube – so hübsch, so urig, so gemütlich. Gegen 10.30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Um 11 Uhr empfängt uns Bürgermeister Frank Hasenberg im Rathaus. Der Aufzug ist ein Erlebnis. Von der Sparkassenfiliale mit einer Art Lastenaufzug hoch in die Eingangshalle. Mariette darf ihn bedienen: Tür auf, Tür zu, hoch, runter - wie ein Liftgirl. Die Begrüßung durch den Bürgermeister, der Sitzungssaal, das Treppenhaus all das ist sehr beeindruckend. Wirklich schön sind die Katze und der Froschkönig, die sich in der Außenverzierung des Gebäudes verstecken. Weiter geht es mit der stellvertretenden Bürgermeisterin, Frau Hülshoff, durch die „Freiheit“. In Deutsch und Französisch erklärt sie uns das Besondere dieses uralten Wetteraner Viertels. Die Fachwerkhäuser, die engen Gassen erinnern an das Elsaß. Zurück im Frauenheim erholen wir uns bei Joanna Skorupa beim Malen von Bildern. Unsere Verständigung klappt super. Abends haben wir gegrillt.

16. Mai 2018, Rhein, Bad Honnef
Wir machen einen Ausflug. Mit dem Autobus an den Rhein, mit dem Schiff von Bonn über Linz nach Bad Honnef, in Rhöndorf Besichtigung des Konrad-Adenauer-Museums, dann zurück. Im Frauenheim wartet eine warme Suppe. Und was bleibt in Erinnerung? „50 Jahre deutsch-französische Freundschaft“. Adenauer, de Gaulle, erst ewige Feindschaft, dann dauernde Freundschaft. Rouladen mit Rotkohl auf dem Schiff bei Sonnenschein und Panoramablick. Burgen, Schlösser, ehemalige Häuser von alten Schauspielern, Weinberg ohne Weintrauben, italienisches Auto mit drei Rädern. Unwetter auf der Rückfahrt.

17. Mai 2018, Wengern
Shoppen gehen im KvW (Kaufhaus von Wetter) bringt endlich die ersehnte Erholung. Bunte Ansichtskarten, Andenken machen unsere Gäste glücklich. Nach einem Picknick im Frauenheim zeigen wir ihnen die Arbeitsbereiche, in denen wir arbeiten. Unsere Freundinnen sind beeindruckt. Mit Anne Schiebille kocht dann die eine Hälfte von uns das Abschiedsessen, die andere Hälfte macht mit Marion Vorberg Gestecke und deckt den Tisch. Zum Essen kommt Ignaz Schneider mit seiner Gitarre vorbei. Wir singen deutsche und französische Lieder, Kinderlieder, Volkslieder, Schlager und haben immer mehr Spaß. Singen verbindet.

28. September 2018, Abschied
Wir arbeiten wieder! Nur Muriel und Margret – alle beide nicht berufstätig - frühstücken mit den Gästen in der Pension. Für uns Alle nehmen sie Nelly, Delphine, Khadija, Phillipine, Camille, Anne und Mariette in den Arm, drücken sie ein letztes Mal, sagen Adieu.
Es war eine schöne Zeit. Nächstes Jahr sehen wir uns wieder. Und wir sagen DANKE bei allen Ehrenamtlichen, die uns geholfen haben!!!

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