Angebote in Landwirtschaft und Gartenbau ausgeweitet für die Kunden des Ladens

(Juni 2018)

Angebote in Landwirtschaft und Gartenbau ausgeweitet für die Kunden des Ladens (Juni 2018)

Die Produktpalette des Bio-Ladens beinhaltet seit neuestem keine Fleisch- und Wurstwaren mehr. Aus eigener Herstellung finden sich jedoch weiterhin Obst, Gemüse, Kräuter, Kartoffeln, Gartenblumen und Gemüsejungpflanzen aus der BIOLAND-Gärtnerei, Bio-Eier aus eigener Hühnerhaltung wie auch tiefgekühlte Hähnchen und Hähnchenteile aus eigener Haltung. Gut angenommen werden die neuen Fruchtaufstriche von Beeren sowie Obstsäfte und Gemüsetrunk aus eigener Ernte. Ausgeweitet werden Aktionen wie Beerenobst und Schnittblumen zum Selberpflücken, deren Termine im Laden aushängen.

Fleisch und Wurst wird es demnächst im Bioladen des Frauenheims nicht mehr geben. Nach über 22 Jahren wurde die Fleischerei des Frauenheims zum 30. Juni geschlossen. Davon betroffen sind fünf betreute Beschäftigte und ein Werkstattmitarbeiter; sie werden neue Aufgaben im Gartenbau, in der Montage oder im Bioladen finden. Alle weiteren Produkte wie Obst, Gemüse, Kräuter, Blumen, Eier und mehr werden auch künftig im Laden zu finden sein. Zudem weitet das Frauenheim seine Angebote in Landwirtschaft und Gartenbau für die Kunden aus.

Im Dezember 1995 eröffnete die Werkstatt für behinderte Menschen des Frauenheims den Arbeitsbereich Fleischerei. „Dadurch konnten wir für Menschen mit Behinderung qualifizierte Arbeitsplätze mit großer Nähe zum allgemeinen Arbeitsmarkt vorhalten. Das ist auch lange gut gelaufen. Nur in den letzten Jahren hat sich leider das Klientel, das in diesem Bereich der Werkstatt arbeiten kann oder will, verändert“, erklärt Thomas Schiebille, Werkstattleiter des Frauenheims. So sei der Hilfebedarf wesentlich größer geworden, was eine immer kleiner werdende Gruppe der in der Fleischerei Tätigen zur Folge hatte.

Besinnung auf den Auftrag

Natürlich würden die Kunden, die im Übrigen frühzeitig über die Schließung informiert wurden, die Entwicklung sehr bedauern, weiß der Werkstattleiter. „Aber wir müssen schauen, wofür wir da sind. Unser Hauptauftrag ist es, Beschäftigungen für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung zu stellen. Und wenn die Menschen dieser Arbeit nicht mehr nachgehen können oder sagen, das ist nicht mehr unser Bereich, dann müssen wir reagieren“, ergänzt Schiebille.

Weitergeführt wird die Landwirtschaft des zertifizierten Bioland-Betriebes. „Wir haben 18 Zuchtsauen und verkaufen die Ferkel nun an andere Biobetriebe. Dazu kommen 17 Mutterkühe und Zuchtbullen. Auch diese Jungtiere gehen nach acht bis zwölf Monaten an andere Biobetriebe. Wir wechseln also von der Mast zur Zucht“, erklärt Thomas Schiebille. Auch die Hühnerhaltung werde es weiter geben: „Im Moment haben wir 40 Hühner. Das wollen wir aufstocken auf ungefähr 100 Tiere.“ Kunden könnten demnach weiterhin Bio-Eier sowie auch tiefgekühlte Hühner und Hähnchen im Laden des Frauenheims erwerben.

Die Arbeitsbereiche Gartenbau, Bio-Laden, Montage und Hauswirtschaft bleiben wie bisher bestehen. „Wir werden weiterhin Kartoffeln der beliebten Sorte Linda anbauen. Auch Kaminholz aus unserem Wald vermarkten wir hier ab Hof“, so Schiebille. Im Gartenbau werde es ein neues Angebot geben: „Kunden können nun Beeren und auch Blumen auf unseren Feldern selbst pflücken. Außerdem werden wir zeigen, was man alles mit Obst und Gemüse machen kann, das oftmals zur gleichen Zeit reif wird. So bieten wir Obst- und Gemüsesäfte ebenso wie Fruchtaufstriche aus eigener Ernte an.“

Zahlen nach Gewicht

Was alles im Garten und auf den Feldern rund ums Frauenheim wächst, das werden Thomas Schiebille, Gärtnermeister Fritz Tolksdorf und viele Mitarbeiter bei einem Tag des offenen Gartens am Freitag, 6. Juli, zeigen. Dann können Besucher an Führungen durch den Gartenbaubetrieb und die Ställe teilnehmen und unter anderem zusehen, wie man aus Zucchini sogenannte Noodles (Gemüse­spaghetti) macht.

Wer sich mit Blumen beschenken möchte, kann selbst einen Strauß aus Dahlien, Ringelblumen, Löwenmulchen, Lavendel oder anderen Sommerblumen pflücken. „Es ist genug zum Pflücken vorhanden. Und gezahlt wird bei uns nach Gewicht, das ist unkomplizierter. Nur die Sonnenblumen werden pro Stängel verkauft“, sagt Gärtnermeister Fritz Tolksdorf. Für Kunden, die Gemüse selbst ernten möchten, baut er jetzt sogar eine besondere Spinatsorte an, die an Rankhilfen in die Höhe wächst. Tolksdorf schmunzelt: „Dann müssen die Kunden sich beim Ernten nicht so bücken.“

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