Im Verbund Hilfe für psychisch Kranke im Ennepe-Ruhr-Kreis verbessern

(Januar 2016)

Im Verbund Hilfe für psychisch Kranke im Ennepe-Ruhr-Kreis verbessern (Januar 2016)

Zum Gemeindepsychiatrische Verbund im Ennepe-Ruhr-Kreis gehören: AWO Unterbezirk Ennepe-Ruhr, Bethel.regional, Caritas Ennepe-Ruhr, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband NRW, Kreisgruppen Ennepe-Ruhr-Kreis, Diakonie Mark-Ruhr, Ennepe-Ruhr-Kreis, Evangelische Frauenhilfe in Westfalen - Frauenheim Wengern, Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Integra e.V. (Wetter/Ruhr), Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel, SoVD Lebenshilfe, Theodor-Fliedner-Stiftung - Fliedner-Klinik Gevelsberg, Theresia-Albers Stiftung, Viadukt e.V. und Wetterleuchten e.V.

„Die Teilhabe und Behandlung von psychisch kranken Menschen soll verbessert und ihre Lebensqualität erhöht, Angehörige wirksamer unterstützt werden“ - diesen Herausforderungen stellt sich der sogenannte Gemeindepsychiatrische Verbund, kurz GPV, im Ennepe-Ruhr-Kreis. Der für die Arbeit grundlegendende Kooperationsvertrag wurde im Januar im Schwelmer Kreishaus unterzeichnet. Landrat Olaf Schade begrüßte dazu eine Vielzahl von Vertreterinnen und Vertretern der zukünftigen Verbundpartner. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist eine der 16 Organisationen des Verbundes.

Die jahrzehntelange Arbeit des Frauenheim Wengern für und mit Menschen mit psychischen Erkrankungen können in diesen Verbund eingespeist werden. „Die Bereitschaft, die Zusammenarbeit in einem Vertrag festzuschreiben und sich innerhalb von sechs Monaten auf die Inhalte zu verständigen, sind ein klares Signal: Wir ziehen alle an einem Strang“, so Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung.

Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis steigt die Anzahl von psychischen Erkrankungen. Jeder zweite bis dritte Erwachsene wird mindestens ein Mal in seinem Leben psychisch krank. Jede zweite Frau und jeder dritte Mann nimmt im Laufe des Lebens eine Behandlung in Anspruch nehmen. Mehr als jeder zehnte Beschäftigte wird auf Grund eines psychischen Leidens krankgeschrieben. Der Anteil der psychischen Erkrankungen, die wesentliche Ursache für eine Frühberentung sind, stieg von rund 26 Prozent 2001 auf fast 50 Prozent in 2011.

„Gemeindepsychiatrischer Verbund, der Name ist ebenso vorgegeben wie sperrig. Niemand sollte sich aber von dieser Äußerlichkeit ablenken lassen, für die Betroffenen sind mit den Unterschriften unter den Vertrag klare Vorteile verbunden“, machte Schade deutlich. Sie bringen die ambulanten, aufsuchenden, teilstationären und stationären Angebote noch enger zusammen. „Ja, es gibt im Ennepe-Ruhr-Kreis eine gut entwickelte und ausgebaute Struktur unterschiedlicher Leistungen und Angebote. Allerdings finden die Bürger das für sie passende Hilfsangebot häufig nur auf Umwegen. Das soll sich jetzt ändern.“

Allen Beteiligten ist klar: Eine angemessene Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist am besten in einer Verbundlösung zu organisieren. Als Kernaufgabe sehen alle ein „Miteinander planen" im Interesse der am schwersten von chronischen psychischen Krankheitsverläufen Betroffenen. „In regionalen Hilfeplankonferenzen erarbeiten die einzelnen Mitglieder mit Zustimmung des Patienten ein umfassendes Hilfsangebot. Die regelmäßigen, zwei Mal im Jahr stattfinden Mitgliederversammlungen führen zu einer besseren Vernetzung der vielfältigen Elemente des psychiatrischen Hilfesystems. So können wir die vorhandenen Ressourcen effektiver einsetzen und den Hilfesuchenden schneller und passgenauer die für sie jeweils erforderlichen Hilfen gewähren“, skizziert Hinterthür.

Alle Beteiligten verbinden mit dem Mehr an Zusammenarbeit und festgeschriebenen Austausch zudem ein Plus an Qualität, Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Die vorhandenen Ressourcen würden deutlich effektiver genutzt und die Abläufe reibungsloser gestaltet.

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